Modellregion Frankfurt: Drei differenzierte Modellgebiete in der Auswahl

4. März 2014 - netWORKS 3: In eigener Sache

Vertiefte Untersuchung auf Transformationspotenziale der Wasserinfrastrukturen und Auswahl geeigneter technischer Systemvarianten

Kartenausschnitt Rödelheimer LandstraßeNach dem Workshop zur Modellgebietsauswahl am 12. Februar 2014 im Stadtplanungsamt in Frankfurt am Main stehen die Gebiete nun fest, die zukünftig im Rahmen von netWORKS 3 auf ihre Transformationspotenziale der Wasserinfrastrukturen hin untersucht werden. Es handelt sich um die "Bürostadt Niederrad", wo aus Büroraum in naher Zukunft Wohnraum entstehen soll und um das Gewerbegebiet "Südlich Rödelheimer Landstraße", das sukzessive zu einem modernen Wohngebiet mit Handels- und Dienstleistungseinrichtungen umgestaltet wird. Das dritte Modellgebiet ist das neu zu bauende sog. "Innovationsquartier" im Stadtteil Nordend-Ost, wo mit ersten BewohnerInnen erst mittelfristig zu rechnen ist.

Die Vorauswahl wurde in Gesprächen zwischen der Stadt Frankfurt am Main und dem ISOE (Institut für sozial-ökologische Forschung) getroffen. Im Workshop haben sich nun die Projektpartner, darunter die Verantwortlichen des Stadtplanungsamtes Frankfurt am Main, die Stadtentwässerung Frankfurt am Main, das ISOE, COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt sowie HamburgWasser, dazu entschieden, alle drei vorgeschlagenen Modellgebiete einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Denn die Verschiedenheit der Bauvorhaben und deren unterschiedliche Entwicklungsstadien bieten eine Vielfalt an Ansatzpunkten für eine Transformation. "Es geht in erster Linie nicht unbedingt darum, die in der Theorie erarbeiteten Ergebnisse umzusetzen. Dies ist in einem fast fertig geplanten Projekt wie der Bürostadt auch kaum zu leisten", erklärte Martina Winker, Projektkoordinatorin für netWORKS 3. "Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse über Transformationspotenziale der Wasserinfrastrukturen zu gewinnen und diese auf zukünftige Planungen übertragen zu können."

Sowohl die AnsprechpartnerInnen für die jeweiligen Gebiete als auch die Stadtentwässerung Frankfurt am Main bekräftigten ihr Interesse an der Kooperation. In den nächsten Schritten werden die jeweiligen Systemvarianten für die drei Modellgebiete zu entwickeln und die Referenzszenarien festzulegen sein. Die Analyse und Bewertung wird im Sommer 2014 beginnen.

Thomas Giese von HamburgWasser rundete die Veranstaltung ab, indem er seine Erfahrungen mit der Implementierung neuartiger Technologien schilderte: Auf dem Konversionsgebiet "Jenfelder Au" in Hamburg entstehen zurzeit Wohnungen mit Grauwassertrennung und -wiederverwertung. Das Schwarzwasser wird über Vakuumtoiletten einer Vergärung zugeführt, um Energie zu erzeugen. Die Vorstellung dieses Projekts stieß bei den Teilnehmenden auf große Resonanz.